Runde drei der Verbandsliga – zum dritten Mal die Chancen nicht genutzt…
Beitrag von Tanja
Nach den zwei Unentschieden (unglücklich gegen Aufsteiger Bernburg und erkämpft gegen Erzrivale Naumburg) ging es in der dritten Runde gegen die erste Vertretung von Rochade Magdeburg. Wir traten mit geballter Frauenpower in Form von Katja, Valeriia und meiner Person an, um den ersten Saisonsieg gegen den Ligafavoriten zu holen.
Als erstes war die Partie an Brett 5 beendet. Dustin war wohl mit dem falschen Bein aufgestanden, stellte schon in der Eröffnung einen Bauern gegen Kuba ein. Beim Versuch diesen Bauern zurückzuerobern, lief er ins Matt (0:1).
Bei Valeriia entwickelte sich ein spannender Kampf: sie stand an Brett 8 zuerst besser & gewann einen Bauern. Ihr Gegenspieler verschaffte sich jedoch Kompensation und gewann den Bauern später zurück. In einem interessanten Endspiel spielte Valeriia auf den vollen Punkt, indem sie ihren Freibauern vorantrieb, lief jedoch in ein Mattnetz (0:2).
Dafür stach unser Edeljoker Simon wieder! Diesmal an Brett 6 ruhig gespielt und im entscheidenden Moment seine Chance genutzt (1:2). Daran sollten sich die „älteren Semester “ ein Beispiel nehmen…
Katja stand an Brett 3 im Holländer erst passiv, um dann zu optimistisch anzugreifen und schlussendlich ausgekontert zu werden (1:3). Max vereinfachte seine Stellung leider zu stark und fand sich zu diesem Zeitpunkt in einem ausgeglichenen Endspiel ohne sichtbare Gewinnchancen wieder. Nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter wurde hier das Remis vereinbart und für klare Tatsachen gesorgt (1,5:3,5).
Die dritte Frau im Bunde verschlief ihre Partie etwas. Ich verwaltete die gesamte Partie über eine passive Stellung, ließ jede Chance auf Gegenspiel verstreichen und geriet folgerichtig in ein verlorenes Endspiel. Aber da man in jeder Partie eine Chance bekommt, half Caissa etwas nach: Als sich mein Gegenspieler mit seinen Türmen einen Bauern zu viel einverleibte, bot sich plötzlich die Gelegenheit mit einem Turm in die gegnerische Stellung einzudringen und den Lauf der Partie auf den Kopf zu stellen (siehe Position 1).
Mit Tc3+ war ein Dauerschach möglich, doch leider ging ich davon aus, dass wir den vollen Punkt brauchen, um noch ein 4:4 erreichen zu können. Mehr als 35 Jahre Schacherfahrung schützen leider nicht vor groben Fehlern: nach überstandener Zeitnot wäre es erforderlich gewesen, mal einen Ausflug zum Mannschaftsleiter zu unternehmen und die Score Card zu konsultieren. Viel zu schnell zog ich stattdessen den zweiten Turm in die Schlacht und wurde zweizügig ausgekontert (1,5:4,5). Sollte man sehen und war absolut vermeidbar!
Jörg verwandelte seinen Königsangriff solide in den vollen Punkt zum 2,5:4,5. So blieb es Tobias vorbehalten für Ergebniskosmetik zu sorgen. Er wurde zuvor nach eigenem Bekunden komplett überspielt und stand pleite. Jedoch sah sein Gegner in Zeitnot Gespenster und tauschte seine Dame gegen 2 Türme. In der dargestellten Stellung (siehe Position 2) gab Tobias seine Dame nach … fxe3 Tff5 Dxf5 Txf5 Kxf5 zurück und verwertete das Endspiel trotz ungleichfarbiger Läufer zum vollen Punkt.
Am Ende stand ein knappes 3,5:4,5 gegen einen starken, aber an diesem Tag schlagbaren Gegner zu Buche. Caissa rauft sich die Haare, die Frauen richten ihre Kronen und wir nutzen unsere Chancen hoffentlich im nächsten Jahr in der offenen Klasse.
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