Heute ging es zum „Heimspiel“ gegen den Roten Turm Halle nach (Halle) Trotha, also de facto ein Auswärtsspiel. Wir waren zum Umzug gezwungen, da wir dem ebenfalls in der Mampfe heimischen Tanzverein den Vortritt ließen. Die Temperaturen im Spiellokal erwiesen sich als unerwartet kühl, da der Spielsaal gigantisch war & die Lüftungsanlagen auch nach mehreren Stunden nicht spürbar zu erwärmen vermochten.

Ich benötigte weniger als eine Stunde für meine Partie. Der nominell zweitstärkste Hallenser bot mir nach frühem Damentausch & leichtem strukturellen Vorteil für mich die Punkteteilung an. Dieses Angebot nahm ich nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter (ML) & einem Blick auf die anderen Bretter auch mannschaftsdienlich an (0,5:0,5).

Ca. zwei Stunden später brachte uns Thomas in Führung. Er stand zunächst besser, aber etwas passiv. Die Hallenser Seite opferte hier:

mittels … Sxb3 einen Springer für verbundene Freibauern, musste aber nach Txb3 Sa5 Tb1 Lxa4 Ta1 noch eine weitere Leichtfigur abgeben. Thomas opferte eine der Mehrfiguren postwendend für den entstandenen Freibauern (mittlerweile auf der vorletzten Reihe) zurück & verblieb mit gewinnbringender Mehrfigur gegen einen Bauern bei aktiverem Spiel (1,5:0,5 aus SVM-Sicht).

Simon erwischte hingegen einen gebrauchten Tag. Er stand im Mittelspiel zeitig schlechter, verlor dann zuerst einen Bauern & später noch einen zweiten ohne Kompensation. Das entstehende Endspiel war entsprechend aussichtslos (1,5:1,5).

Zu dieser Zeit erschien Tanjas Stellung am interessantesten. Die zunächst geschlossene Stellung öffnete sich im Mittelspiel & wurde zunehmend taktisch komplexer. Tanja hatte im weiteren Verlauf wesentlich mehr Bedenkzeit bei konstanter Komplexität auf der Uhr, stand nach einigen Tauschgeschäften aber objektiv breit. In der folgenden Stellung:

verzichtete Weiß in Zeitnot auf das aus meiner Sicht naheliegende f5 & stellte zeitnah zwei Mal entscheidend Material ein (2,5:1,5).

Im Gegensatz dazu verflachte die Stellung auf Valeriias Brett früh. Im weiteren Verlauf fiel Schwarz die Planfindung wesenlich einfacher, sodass Halle die eigene Stellung immer weiter verbessern konnte. Die Partie ging wegen eines taktischen Patzers inklusive Qualitätsverlust an den roten Turm (2,5:2,5).

Zeitgleich endete Dustins Partie. Er gewann im frühen Mittelspiel einen gesunden Mehrbauern, hatte dafür aber weniger Bedenkzeit. Nach weiteren Vereinfachungen & dem Kreiern eines zentralen Freibauerns schlug Schwarz hier:

mit Txd4 einen vergifteten Bauern & gab nach Tc8+ Kg7 Sf5+ mit Turmverlust umgehend auf (3,5:2,5).

Der ML hatte nach einem frühen Damentausch & heterogenen Rochaden mit Inaktivität & Raumnachteil zu kämpfen. Dafür ließ er Weiß ordentlich Bedenkzeit in die Ummünzung des augenscheinlich großen Vorteils investieren. Auf der Suche nach Gegenspiel am Damenflügel öffnete ML zunächst einen Bauern. Jedoch war seine Position bereits zu stark geschwächt & er musste zusätzlich eine Qualität zur Abwehr von Gegenspiel abgeben. Schlussendlich ging noch ein Springer vom Brett & der ganze Punkt blieb bei den Hallensern (3,5:3,5).

Es hing also alles von Toms Partie ab. Dieser hatte lange Zeit einen eingesperrten Turm & die schlechtere Leichtfigur. Dafür war der Hallenser Monarch zentralisiert & angreifbar. Weiß ging in den Königsangriff über & opferte in folgender Stellung:

in beidseitiger Zeitnot mittels Txg7+ Txg7 Txg7+ Kxg7 einen ganzen Turm. Die Hallenser Seite lehnte das nach Df6+ Kg8 erzwungene & von Tom unterbreitete Dauerschach zum Remis (& somit das 4,0:4,0) mit Dxe6+ ab & verlor kurz darauf auf Zeit.

So gewann unsere Erste äußerst glücklich mit 4,5:3,5 gegen den Roten Turm Halle, obwohl es fast die gesamte Zeit nach einem Sieg der Hallenser aussah. Mit nunmehr 8 Mannschaftspunkten sind wir erster Verfolger von Ligaprimus USC Magdeburg, zu dem es in der nächsten Runde ins Spitzenduell geht.

Parallel spielte unsere Zweite 4,0:4,0 gegen Aschersleben. Unsere Dritte gewann 4,0:2,0 gegen Teutschenthal & belegt den ersten Tabellenplatz.