Wie schon in der letzten Saison versammelten sich die Spieler der Verbandsliga Sachsen-Anhalt in der Landeshauptstadt, um bei der zentralen Doppelendrunde wichtige Mannschafts- und Brettpunkte zu erkämpfen. Natürlich trat auch unsere erste Mannschaft ein weiteres Mal die Reise an. Zu unserem Bedauern mussten wir jedoch am Samstag zu siebt antreten, da Dustin kurzfristig erkrankte und sich spontan kein Ersatz mehr fand.

Glücklicherweise schien auch Gräfenhainichen, der Gegner des ersten Tages, Besetzungssorgen zu haben, weshalb sich kurioserweise ein Mannschaftskampf ohne ein achtes Brett ergab.

Bereits circa anderthalb Stunden nach Rundenbeginn zeichnete sich ein Debakel für uns ab. Matzel und ich verloren schnell mit den weißen Steinen an 1 sowie 3 und Max schien mit Schwarz gegen Steffen Michel sehr schlecht zu stehen. Also stand es schon 0:2, doch dann folgte ein erster Lichtblick. Katja gewann relativ überzeugend und auch Mariana gelangte immer mehr in eine vorteilhafte Stellung. Kurze Zeit später remisierte Tanja und sicherte somit einen weiteren halben Punkt.

Während Mariana ihre Mehrbauern sicher verwertete, spitzte sich die Situation auf den beiden verbliebenen Brettern immer weiter zu. Unsere Wahl-Leipziger, Valeriia und Max, gerieten jeweils in taktisch anspruchsvolle Stellungen, welche es mit geringer Zeit zu überblicken galt. Vor allem die Stellung an Brett 2 lockte die Kiebitze mit heterogenen Rochaden sowie Angriffspotenzialen auf beiden Seiten.

Stellung nach 29. Dh4 (für größere Darstellung klicken)

Hier hätte Max Te8 oder Lxd4 nebst Dg7 finden müssen, um den Vorteil zu bewahren. Stattdessen entschied er sich in Zeitnot für Txa2, was nach Dh7+ Kf8 und Dh8+ zu einem Dauerschach und indes zum Remis führte. Der Turm pendelt zwischen h7 und h8 und der schwarze Monarch kann nie nach g8 entkommen, weil er die Dame decken muss.

Schlussendlich endete die Begegnung für uns also versöhnlich mit dem ungewöhnlichen Ergebnis 4:3. Der Gastgeber, USC Magdeburg, gewann allerdings 1,5:6,5, wodurch auch die letzte Hoffnung auf den Aufstieg erlosch. Trotzdem ließ die Mannschaft den Abend beim Griechen gemütlich ausklingen.

Am darauffolgenden Tag erwartete uns dann der 1. SC Anhalt, welcher vor allem durch seine Jugendarbeit glänzt und für den es noch um den Klassenerhalt ging. Diesmal konnten wir vollzählig antreten, indem wir uns durch Thomas G. und Tobias verstärkten, die am Samstag keine Zeit hatten.

Das erste Ergebnis lieferte diesmal Tanja, welche nach 13 Zügen remisierte. Im weiteren Verlaufe war Caissa uns scheinbar hold. Mariana und Katja gelangten zu klarem Vorteil. Matzel hatte sich von seiner gestrigen Niederlage erholt und stand nun ebenfalls besser. Max sowie ich standen ausgeglichen, Tobias nur etwas schlechter. Besonders imposant war jedoch Thomas Stellung, die er durch ein strategisches Qualitätsopfer erreicht hatte.

Stellung nach 18. …Lxf6 (für größere Darstellung klicken)

Hier spielte unser Teamkollege das starke Txf6, was auch der einzige Zug ist, der laut Computer für weißen Vorteil sorgt. Im weiteren Verlauf opferte Schwarz noch die Qualität zurück, wonach Thomas 2 gesunde Mehrbauern hatte. Leider endete die Partie dann doch noch im Remis, wofür der ML hingegen seine Partie aus einer miserablen Stellung heraus aufgrund eines groben Schnitzers seines Gegners gewinnen konnte. Die restlichen Partien endeten aber wie prognostiziert, das heißt Mariana, Katja und Matzel gewannen, Brett 2 und 4 Remis. Also alles in allem ein sicherer 6:2-Sieg für uns. Da USC gegen AEM III unverhofft verlor, bedeutete das leider auch den Abstieg von Anhalt.

Nach beiden Spieltagen ergibt sich übrigens eine bemerkenswerte Statistik. Von 7 möglichen Punkten holten unsere Damen 6! Dies zeigt wieder einmal, dass wir ohne sie nicht auskommen würden.

Somit wurde die Saison erfolgreich zu Ende gebracht. Die I. Mannschaft sicherte sich schlussendlich einen sicheren 2. Platz:

Endstand der Verbandliga SA 24/25 (für größere Darstellung klicken)

Ich bedanke mich bei allen, die während der Saison bei uns gespielt, aufgebaut und/oder organisiert haben sowie bei den Gastgebern der Endrunde. Ich wünsche eine erholsame Punktspielpause!