Am 08.06.2025 fanden sich 20 Schachspielerinnen und -spieler an der Strandbar / Club „Klub na Fali“ am See Sława ein, um den Mannschaftsvergleich Hetman Wschowa – Schachverein Merseburg auszutragen

Das Ambiente entsprach dem einer modernen Strandbar mit tropischem Flair bei offener Terrasse. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit: Durch den Wind wurde es zunächst etwas frisch, sodass viele Schachfreunde über den ganzen Verlauf ihre Jacken anbehielten. Das reichhaltige Angebot an Warmgetränken entschädigte für diesen Umstand, sodass sich alle Spielenden vollkommen in ihre Partien vertiefen konnten.
Nach dem Austausch der Aufstellungen und der Übergabe der Gastgeschenke konnten die Partien mit leichter Verzögerung beginnen. Geleitet wurde der Vergleich von Schiedsrichter war Grzegorz Świgoń aus Wschowa, der den Mannschaftsvergleich souverän leitete und wie bereits die Tage zuvor eine entspannte Atmosphäre sicherstellte.
Die ersten Ergebnisse und somit auch der spätere Endstand zeichneten sich bereits früh ab. Momir & André mussten jeweils im frühen Mittelspiel eine Minusfigur verwalten, zeigten hierbei jedoch maximalen Kampfgeist.
Ich kam sehr bescheiden aus der Eröffnung und musste konkret spielen, um nicht erdrückt zu werden. Thomas erreichte eine aussichtsreiche Position, in welcher Dominik sein eigentlich geplantes Spiel am Damenflügel nur schwer aufziehen konnte. Valeriia gewann gegen Eryk dank taktischer Finesse zunächst einen Bauern. Allerdings öffnete sich die Stellung und auf Brett 4 wurde es zunehmend komplizierter. Gabi kam solide aus der Eröffnung, jedoch vergrößerte Ziemowit seinen Vorteil Zug um Zug und gewann mit seinem Zentrumsdurchbruch auch noch eine Leichtfigur. Janusz ließ sich von Daniels Nordeuropäer nicht aus dem Konzept bringen. Er entwickelte seine Streitmacht schnell und natürlich, was den Druck auf unser Spitzenbrett nicht abebben ließ. Carsten hatte Artur die aktivere Stellung und leichte strukturelle Vorteile auf seiner Seite.
Simon hatte gegen CM Ograbek ein Vielfaches der Bedenkzeit auf der Uhr und verschob seine Aktivitäten gen Ograbek’schen Königsflügel. In der folgenden Stellung:

…entkorkte Simon das ansehnliche Sf5 mit besserer Stellung für die weißen Steine.
An den Brettern 6 und 8 verwerteten Arkadiusz und Mariusz ihren Materialvorteil risikolos zu einer frühen und verdienten Führung für die Gastgeber. Auch Ziemowit nutzte seine dominante Position und führte einen erfolgreichen Mattangriff vor (3:0).
Leihspieler Daniel musste nach diversen Tauschgeschäften ein schlechteres Endspiel zusammenhalten. Hier setzte sich Janusz Erfahrenheit durch (4:0).
An Brett 3 nutzte Andrzej glücklicherweise eine Sequenz nicht, um eine positionell dominante Stellung zu erreichen. Stattdessen schloss er das Zentrum und erlaubte mir das Abtauschen zweier Leichtfigurenpaare inklusive Bauerngewinn. In der folgenden Stellung…

… spielte Weiß zuvor Lxe4 und stellte Schwarz vor eine schwierige Entscheidung. Bester Zug war f6! auf den Weiß die gefangene Dame mittels Lc2 befreien kann und eine klar bessere Stellung erhält. Ich spielte hingegen dxe4??, wonach d5!! das Zentrum öffnet und Schwarz ratlos zurücklässt. In der Partie folgte jedoch g5?, nach dem Schwarz das folgende Dauerschach nicht mehr abwenden konnte (4,5:0,5).
An Brett 2 suchte Grzegorz in akuter Zeitnot derweil nach Gegenspiel. Dieses bekam er dank seiner aktiven Schwerfiguren auch, was darin resultierte, dass Simon in besserer Stellung entscheidend Material abgab (5,5:0,5).
An dieser Stelle remisiert Dirk umgehend mit Mateusz, da der Mannschaftsverlgeich bereits entschieden war (6:1).
Bei 3 laufenden Partien endete die Ansetzung so stürmisch wie nur möglich: Es setzte ein äußerst starker Regenschauer gepaart mit starkem Wind ein. Dieser erschwerte ein Weiterspielen bei dem offenen Etablissement erheblich. Folgerichtig endeten die restlichen Partien zeitnah: Thomas einigte sich in gewonnener Stellung auf die Punkteteilung, selbiges galt für Carsten in gefühlt besserer Stellung. Im Gegensatz dazu gab Eryk gegen Valeriia in verlorener Stellung auf.
Somit stand schlussendlich eine deutliche 7:3 Niederlage auf dem Papier:
Brett | Hetman Wschowa | Rating | Ergebnis | SV Merseburg | Rating |
---|---|---|---|---|---|
1. | Trusewicz, Janusz | 2137 | 1 : 0 | Ahmed, Daniel | 2107 |
2. | Ograbek, Grzegorz | 2047 | 1 : 0 | Donath, Simon | 1787 |
3. | Czyz, Andrzej | 1961 | 0.5 : 0.5 | Schulz, Maximilian | 1900 |
4. | Szepe, Eryk | 1755 | 0 : 1 | Safonova, Valeriia | 1850 |
5. | Jaworski, Mateusz | 1810 | 0.5 : 0.5 | Wildenrath, Dirk | 2109 |
6. | Klonowski, Arkadiusz | 1735 | 1 : 0 | Schmerbach, Andre | 1783 |
7. | Krawiec, Dominik | 1819 | 0.5 : 0.5 | Richter, Thomas | 1893 |
8. | Pilarowski, Artur | 1528 | 0.5 : 0.5 | Suhl, Carsten | 1580 |
9. | Stacyk, Mariusz | – | 1 : 0 | Kovanovic, Momir | 1659 |
10. | Skorupiński, Ziemowit | 1479 | 1 : 0 | Schmerbach, Gabriele | 1681 |
1807 | 7.0 : 3.0 | 1835 |
Trotz schlechtem Wetter und sportlich mäßigem Ergebniss war dieser Mannschaftsvergleich ein würdiger Abschluss unseres Besuchs in Wschowa bzw. Slawa.
Wir danken den Schachfreunden von Hetman Wschowa herzlichst für ihre Gastfreundschaft!

