Nach 3 Jahren war es nun wieder soweit: Wir hatten uns mit den polnischen Schachfreunden unseres Partnervereins Hetman Wschowa verabredet, um gemeinsam ein schönes langes Wochenende rund um unseren Lieblingsport verbringen zu können.

Donnerstag: Anfahrt, Empfang & Blitzturnier

Die Merseburger fuhren bis zur Grenze getrennt voneinander an und sodann im Konvoi weiter bis zur Unterkunft bei Sława. Konkreter lag diese direkt am gleichnamigen See, an dessen Ufer in den letzten Jahren & Jahrzehnten eine beachtliche Ferienmeile errichtet wurde. Diese sollte just an diesem Wochenende durch örtliche Feierlichkeiten wieder verstärkt zum Leben erweckt werden, was quasi einer Vorbereitung auf die anstehende Sommersaison gleicht.

Bei unserer Ankunft wurden wir herzlich von den lokalen Schachfreunden empfangen. Nachdem das Gepäck verstaut wurde ging es auch direkt zu einem nahegelegenen Restaurant, wo polnische Spezialitäten aufgetischt wurden. Grzegorz Ograbek hielt eine kurze Ansprache (auf Deutsch!), nach der erst einmal ordentlich gefuttert wurde (mein Tipp: „Devolaj“ – frittiertes & gefülltes Huhn).

Anschließend begann der schachlichte Teil mit einem Blitzturnier auf der Terasse der Strandbar bzw. des Clubs „Klub na Fali“ direkt am Sława-See. Gespielt wurden 3 Minuten + 2 Sekunden pro Zug (Fischer-Bedenkzeit). Das Turnier gewann Janusz Trusewicz mit 7,5/9, Zweiter wurde Eryk Szepe (7/9). Bester „Merseburger“ wurde Daniel Ahmed mit 7/9. Bester SVM-Schachfreund wurde Dirk Wildenrath punktgleich vor Simon Donath (jeweils 5,5/9).

Hier der Bericht von Hetman Wschowa

Freitag: Museumsbesuch inkl. Weinverkostung, Bootsfahrt

Der Freitag war als „Kulturtag“ eingeplant. Nach dem Frühstück stand die Fahrt nach Zielona Góra (ehemals „Grünberg in Schlesien“) an, um im Stadtzentrum an einer Führung durch das interdisziplinäre Museum teilzunehmen. Dieses enthält einen Bereich für Stadtgeschichte, mit dem aus naheliegenden historischen Gründen das Weinmuseum direkt verknüpft ist. Im Anschluss sahen wir uns eine Dauerausstellung für antike Folter an.

Sodann folgte eine ausführliche Verköstigung der örtlichen Weinsorten. Hintergrund: Die hiesige Weinproduktion wurde im vergangenen Jahrhundert bis in die 90er Jahre immer weiter zurückgefahren. Glücklicherweise wurde sie seitdem jedoch wieder stärker ausgebaut, sodass wir die Früchte etwaiger Bemühungen kosten durften.

Angemessen hydriert fuhren wir zurück nach Sława, um ein verspätetes Mittagessen einzunehmen. Währenddessen kam es zu verstärkten Regengüssen, welche uns an die nachfolgend geplante Bootsfahrt auf dem Sława-See zweifeln ließen. Glücklicherweise klare das Wetter zwischenzeitlich wieder auf, sodass wir wirklich sehenswerte Natura auf & um Sława hautnah miterleben durften.

 

Samstag: Schnellschachturnier und Wschowa-Tage

Am Samstag stand das „X Międzynarodowy Turniej Szachowy Wschowa 2025“ (10. Internationales Jubiläums-Schachturnier um den Pokal des Bürgermeisters von Wschowa) auf dem Programm. Dieses Turnier wurde im Rahmen der Wschowa-Tage ausgerichtet, während derer in ganz Wschowa Festlichkeiten stattfinden.

Es traten 38 Schachfreunde an, unter denen sich auch diverse Titelträger befanden (2x IM, 1x FM, 3x CM). Gespielt wurden 15 Minuten pro Spieler & Partie über 9 Runden Schweizer System. Sieger wurde IM Chojnacki von LKS „Chrobry“ Gniezno mit 8/9. Bester „Merseburger“ wurde Daniel Ahmed (6/9) bester „Merseburger“, bester SVM-Schachfreund wurde Max mit 5/9. Bester Wschowaer wurde Arkadiusz mit 5,5/9.
Hier der Bericht von Hetman Wschowa zum Rapid-Turnier.

Anschließend fuhren die Merseburger Schachfreunde zwecks Abendessen wieder zurück nach Slawa. Einige von ihnen fuhren sodann erneut nach Wschowa, um weitere Eindrücke von den Wschowa-Tagen erhaschen zu können.

Sonntag: Mannschaftsvergleich, Verabschiedung und Rückfahrt

Unser Mannschaftsvergleich wird in einem separaten Bericht behandelt. Hier verlor die Merseburger Auswahl trotz Unterstützung aus Zeitz deutlich mit 7:3.

Der Wettkampf wurde jäh durch einen aufziehenden Sturm beendet, vor dem wir uns in dem Erdgeschoss der Lounge Schutz suchten. Nach dem Ende des Regens gingen wir zum gemeinsamen Mittagessen nahe unserer Unterkunft und verabschiedeten uns anschließend. Die Rückfahrt nach Deutschland wurde auf unterschiedlichen Wegen begangen – alle Reisenden kamen heil daheim an.

Wir danken unseren polnischen Schachfreunden herzlichst für ihre grenzlose Gastfreundschaft! Wir freuen uns darauf, sie vom 18.-21.06.2025 wieder im Saalekreis begrüßen zu dürfen!