Erste gewinnt nach Jahren gegen Naumburg
Das alte Duell gegen Naumburg, den ewigen Rivalen. Und wir hatten keine Leute. Wir reisten also zu siebt an und gönnten einem übernächtigten Julius eine Regenerationspause.
1. Rundgang: Schnell zeigte sich, dass Andreas „Pawel“ Fritsch gegen Thomas „Wuschel“ Selle mit Schwarz am Drücker war. Eine gute Stellung wurde mit schnellem Spiel kombiniert. Katja stand wie immer (ich werde die Steinmauer-Eröffnung nie verstehen). Jörg hatte eine ungewöhnliche Stellung, schien aber noch in der Vorbereitung zu sein. Dustin stand wie immer (ich werde diese italienische-Insel-Eröffnung nie verstehen). Max hatte süd-ost-britisch begonnen und mühte sich um Vorteil. Tanja stand wie immer (ich werde solche niederländischen Partiebeginne nie verstehen). Ich wandelte auf Nimzowitschs Spuren und fühlte mich dem Ausgleich nahe.
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1/2|0|1/2|1|1/2|1|1/2 = 4:4 (Stand 0:1)
2. Rundgang: Wuschel hielt mit seiner ganzen Erfahrung die Stellung zusammen und remisierte. Katja stand wie immer (ich werde die Steinmauer-Eröffnung nie verstehen). Jörgs Stellung sah nicht wesentlich anders aus, aber auf der Uhr fehlte ihm eine Stunde. Ich blieb optimistisch. Dustin stand wie immer – Jens-Frieder bereitete den Einschlag auf h7 vor. Ich war vorsichtig pessimistisch. Max spielte f4 mit Gewinngesicht. Tanja fragte, ob sie remis bieten dürfe. Ja, natürlich. Bei gefühlten -2,5. Ich übersah ein Schach mit Figurengewinn, aber die Stellung verhieß eine taktische Rettung, weswegen Sam davon Abstand nahm.
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1/2|1/2|1/2|1|0|1|0 = 3,5:4,5 (Stand 0,5:1,5)
3. Rundgang: Jörg hatte einen wichtigen Bauern verloren und nur noch 4 min. Das Gegenspiel war nebulös für mich. Dustin hatte eine Qualle mehr. Max hatte eine Qualle weniger. Tanja hatte eine Qualle mehr. WTF? Katja stand wie immer und fragte, ob sie remis bieten dürfe. Ja, nach einigem Nachdenken. Ich hatte das Zentrum lehrbuchartig gegen das Läuferpaar blockiert und suchte den richtigen Plan, um um Vorteil zu kämpfen.
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1|1/2|1/2|0|1|0|1 = 4:4 (Stand 0,5:1,5)
4. Rundgang: Katja brachte das remis gegen ihren starken Gegner unaufgeregt nach Hause. Jörg hatte weiteres Material und weitere Zeit gegeben. Ergebnis: Er hing an den Bonussekunden und fischte im Trüben. Dustin hatte gewonnen. Max stand klar auf Verlust. Tanja schien durch kreatives Spiel von Ralf zurück in die Remisbreite gedrückt worden zu sein. Samuel hatte den richtigen Plan gefunden und machte Druck gegen meinen unrochierten König
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1/2|1/2|1/2|0|1|0|1/2 = 3:5 (Stand 2:2)
5. Rundgang: Bei Jörg stand Tc3 auf dem Brett, was ihn in hochtaktischer Stellung in die Partie zurückbrachte. Jetzt war es an Matthias, einen einzigen Zug zum Verbleib in der Remisbreite zu finden. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, glaubte aber, dass Schwarz in der offenen Stellung irgendeinen Trick haben muss, um nicht direkt zu verlieren. Bei Max waren die Damen vom Brett und er konnte mit der Minusqualle plötzlich Bauern gewinnen. Alles wieder offen. Dafür hatte Tanja einen Bauern weniger. Sam war in einer kritischen Stellung falsch abgebogen, so dass ich mich unter Bauerngewinn konsolidieren konnte.
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1|1/2|1/2|1/2|1|1/2|0 = 4:4 (Stand 2:2)
6. Rundgang: Jörg hatte gewonnen. Max spielte jetzt auf Sieg. Tanja weiter ums remis. Sam hatte noch eine Qualität gegeben. Das Endspiel konnte ich trotz einiger Halluzinationen nach Hause bringen. Das sah jetzt plötzlich sehr gut aus.
Ergebnis-Tipps des ML zu diesem Zeitpunkt (aus Merseburger Sicht): -|1|1/2|1/2|1|1|1/2|0 = 4,5:3,5 (Stand 4:2)
Analyseraum: Max erhöht mit guter Endspielleistung auf 5:2. Tanja erkämpft sich das Remis. = 5,5:2,5
Wahnsinn. Sowohl die Naumburger als auch wir waren nach diesem hin- und herwogenden Kampf ein bisschen konsterniert. Eine top kämpferische Leistung und einiges an Schlachtenglück brachten den in dieser Höhe nicht erwarteten Sieg und damit mutmaßlich den Klassenerhalt.
Honk
Sprüche:
„Ich hatte die Wahl, ob ich mit Weiß gegen Julius spiele, der die letzte Nacht durchgezecht hat – oder mit Schwarz gegen Samuel. Mir schien letzteres die bessere Wahl.“
Honk
„Hängt Euch morgen voll rein, es geht gegen Naumburg! Seit dem 3.April läuft alles irgendwie gegen uns, …aber trotz alledem!“
Motivationsansprache von Dirk