Am 04. & 05.05.2024 wurde die Saison 2023/24 der Verbandsliga Sachsen-Anhalt mit der zentralen Endrunde in Magdeburg beendet. Der Tabellenstand vor den beiden letzten Runden…
… versprach Spannung. Durch die Reorganisation der Ligen auf Bundesebene stand bereits fest, dass es in dieser Liga 3 Aufsteiger & 1 Absteiger geben wird. Wir hatten es mit den direkten Konkurrenten von Aufbau Elbe Magdeburg & dem Naumburger SV zu tun. Der Plan: Am Samstag gegen den Aufsteiger gewinnen & den Klassenerhalt sichern. Falls dies nicht ausreichen sollte, dann würde am Sonntag ambitioniert gespielt & entsprechend nachgelegt werden.
Am Samstag beendete Dirk zuerst seine Partie. Er behandelte die Eröffnung laut eigener Aussage zu passiv und geriet in einen Angriff am Königsflügel. Dirk brachte einen zentralen Konter an, da sein Kontrahent den Damenflügel noch nicht vollends entwickelt hatte. Jener Konter hatte jedoch eine taktisches Lücke, sodass Merseburg einen Bauern abgab & allmählich auf die Verliererstraße geriet. In objektiv bereits verlorener Stellung investierte Dirk noch einen Offizier, um die Stellung zu verkomplizieren & Diagonalen zum dunkel gefärbten Monarchen zu öffnen. Dies zeigte auch bald Wirkung: Schwarz geriet in Zeitnot & nahm das zweite, zeitlich perfekt abgestimmte Remisgebot in gewonnener Stellung an (0,5:0,5).
Matzel stand (gemäß Dirk) zunächst gedrängt, konnte aber günstig abwickeln und kam in ein Endspiel mit je einem Turm, ungleichfarbigen Läufern und einer minimalen Überzahl an Heugabelschwingern. Diese glich sich wieder aus, sodass nach dem zweiten Turmtausch ein totes Endspiel entstand (1:1).
Es folgte die erste Gewinnpartie: In dieser stellte Dustin seinen Gegenüber konstant vor unbequeme Fragen. Hierfür gewährte er dem Nachziehenden zunächst eine Mehrheit an Viehzüchtern neben dem Brett, nur um schlussendlich eine auf dem Feld zu haben. Sein gemesteter Schimmel gab dem positionell angeschlagenen Oberbefehlshaber der schwarzen Steine den Gnadenstoß zum 1:2.
Thomas G. sprang am Spitzenbrett ein & spielte zu Beginn des Mittelspiels mit dem König in der Mitte. Er schaffte es jedoch die Position durch das Abtauschen einiger Steine zu entlasten & gewann dabei einen Landwirt. In Zeitnot gambitierte Merseburg einen Offizier & damit den vollen Punkt zwecks Spannungssteigerung an den übrigen Brettern (2:2).
Tanja hingegen ließ die Gäule mal eben zwischen dem 11. & dem 29. Zug am Rande stehen. Zwischendurch entwickelte sie die übrigen Steine & fand die in der folgenden Stellung versteckte Taktik, sodass erwartungsgemäß zum 2:3 verwertet wurde.
Katja hielt der weißen Initiave im Mittelspiel stand & wickelte in ein materiell ausgeglichenes Leichtfiguren-Endspiel ab. Hier hatte Magdeburg jedoch einen entfernten Aussähenden, der ein verhängnisvolles Opfer erzwang (3:3).
Younster Simon knetete die offensichtliche Schwäche in der schwarzen Stellung bis ins Endspiel. Hier gab Schwarz einen Agrarwirtschaftler ab, um in die Punkteteilung zu entrinnen. Dies gelang nach dem Magdeburger nach ungenauer Endspielbehandlung auch (3,5:3,5), bei der u.a. folgende Gelegenheit ungenutzt blieb:
Mir wurde meine Revanche gegen einen Kaderspieler gewährt, gegen den ich zuvor in der Landeseinzelmeisterschaft verlor. Ich eroberte zunächst das Läuferpaar, gewährte den weißen Steinen dafür Raum & Initiative am Königsflügel. Letztere wurde verfrüht angestrebt, woraufhin ich nach Abwicklung der nachfolgenden Stellung zunächst ein Autobahnauffahrtbestreiker & später auch noch seinen Nachbarn einkassieren durfte. In bereits gewonnener Stellung wurde zunächst ein Läufer erobert & anschließend noch eine Qualität, was zur direkten Aufgabe führte.
Schlussendlich stand ein 3,5:4,5 gegen den Aufsteiger & der ersehnte Klassenerhalt für den SVM fest:
Nach einer ethanolhaltigen Runde beim nahegelegenen Griechen stand die finale, aber tabellarisch unbedeutende Ansetzungen gegen den Naumburger SV an. Diese hatte sportlich keinen Einfluss mehr auf den Auf- bzw. Abstieg, da sowohl Merseburg als auch Naumburg 5 Mannschaftspunkte (MP) vom 3. Platz & 3 MP vom 10. Platz entfernt waren.
Im Vergleich zu Runde 8 wechselten wir Thomas G. & Matzel aus, dafür setzten sich Tom & Lennard an die Bretter. Einige Partien verflachten früh, sodass sich „mein“ Pkw frühzeitig auf den Rückweg begab. Auch bei den restlichen Partien entstand kein entscheidendes Ergebnis, sodass eine nicht überall gänzlich ausgekämpfte Punkteteilung zu Buche stand:
Entscheidende Ergebnisse gab es dafür bei den anderen Ansetzungen: Aufsteiger Roter Turm Halle setzte sich im direkten Duell gegen die Cöthener Germania durch & schickte diese in die Landesliga B. Den Aufstieg in die neue 2. Oberliga sicherte sich neben den bereits feststehenden SV Sangerhausen & USV Halle auch Rochade Magdeburg. Der SVM belegt mit 7 MP den 7. Platz.