[ein Bericht von Dirk]
Noch nie begann eine Saison dermaßen zeitig wie in diesem Jahr ! Bereits für den 7. September wurden die ersten Männerpunktspiele angesetzt. Aus den unterschiedlichsten Gründen gab es mannschaftsübergreifend 12 Absagen, so daß von vornherein mit der kampflosen Abgabe von Brettern zu rechnen war.
Daß schließlich doch nur ein Brett frei blieb, nämlich das erste in der II., lag vor allem daran, daß einige selten aktive Spieler (Lennard, Matthias, s. Bericht von Tobias zur I.) die I. Mannschaft komplettieren konnten. In der II. gelang das nicht ganz. Dennoch waren wir verhalten optimistisch, da es in den letzten Jahren gegen den USV II (jetzt Saalespringer II) oft gut lief. Im Februar konnten wir in Halle 3 : 5 gewinnen, allerdings mit der für uns höchst seltenen Aufstellung von 1 – 8. Davon waren wir diesmal weit entfernt.
André Schmerbach sprang für Ekki Kühn als Mannschaftsleiter in der III. ein, rückte aber gleichzeitig in die II. ans 8. Brett. Aus organisatorischen Gründen (s. unten!) fehlte ihm die Konzentration, so daß er mit weiß schon in der Eröffnung einen zentralen Bauern verlor. Sein Gegner Marten Lischka hielt den Vorteil fest und gewann später ungefährdet. Vorn holte Thomas Hentzgen den kampflosen Punkt für die Hallenser. Mit den weißen Figuren hatten wir an diesem Tag keine glückliche Hand. Sven Büscher verlor an Brett 6 gegen Andrea Glaser im Mittelspiel die Qualität und konnte die Stellung irgendwann nicht mehr halten. Tanja Pflug an Brett 2 hatte eine ordentliche Stellung, verlor dann den Faden und mußte Carlo Patzschke den Punkt überlassen. Einzig Werner Romanow spielte gewohntermaßen eine gute Weißpartie. Er wickelte gegen den Hallenser Mannschaftsleiter Marco Ruhs in ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und einem Mehrbauern ab, das wahrscheinlich zu gewinnen, aber sehr schwierig zu spielen ist. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte er die Damen auf dem Brett behalten, mit größeren Erfolgsaussichten.
Nur ein halber Punkt mit weiß war – auch rein rechnerisch – zu wenig. Das konnten die Schwarzen an nur 3 Brettern natürlich nicht kompensieren. Unser Neueinsteiger Florian Bednarz gewann gegen den erfahrenen Helmar Liebscher zwei Bauern und schließlich eine Figur, so daß ihm ein erfolgreiches Debüt gelang. Detlef Gruschka an Brett 7 hatte gegen Lukas Schadeberg unangenehmen Druck auf der langen weißen Diagonale, den er aber nicht nutzen konnte. Es resultierte ein eigentlich remises Turmendspiel, das Detlef jedoch nach mehreren Fehlzügen sogar noch verlor. Der Mannschaftsleiter kam nach ungewöhnlicher Eröffnung an Brett 3 gegen Johannes Knüpfer allmählich in Vorteil und konnte noch verkürzen. Am verdienten, wenn auch vielleicht etwas zu hohen, Sieg der Saalespringer gab es keine Zweifel.
Beinahe tragische Ereignisse gab es in der III. Mannschaft! Die II. der Schachfreunde Hettstedt kam nur mit 7 Spielern, auch ihnen fehlten mehrere Stammspieler, Brett 2 blieb unbesetzt. Aber auch unser 2. Brett, der eigentlich stets zuverlässige Marc Schreiber, erschien nicht in der Mampfe. André versuchte, ihn zu erreichen (s. oben!), aber erst gegen 10:30 Uhr kam eine Rückmeldung. Marc hatte den Termin völlig verschwitzt! Besonders bitter bei der knappen 3,5 : 4,5 – Niederlage : Marc hätte nur auftauchen müssen, und der erste Mannschaftspunkt in der Bezirksoberliga wäre perfekt gewesen!
Nach meinen kurzen Eindrücken waren die Partien an den vorderen Brettern recht ausgeglichen. Thomas Hegenbarth, Michael Schellhardt, Andrea Jäschke und der 11-jährige Junior Marius König remisierten. Marius hatte nach gutem Spiel mit schwarz einen Mehrbauern, der aber kaum zu verwerten war. Gabi Schmerbach stand an Brett 6 lange Zeit stabil, kam dann allmählich in Nachteil und konnte die Niederlage nicht abwenden. An Brett 7 stand Momir Kovanović schon einige Zeit gefährdet und wurde taktisch zur Aufgabe gezwungen. Mohamad Ghriwati am 8. Brett stand dagegen schon geraume Zeit besser und konnte seinen Vorteil schließlich in einen Sieg ummünzen.
Unsere IV. Mannschaft befand sich gegen die III. des Naumburger SV von vornherein in der Außenseiterrolle, hielt sich aber respektabel. Den Aufstieg in die Bezirksliga wollten wir auch dazu nutzen, jungen SpielerInnen Bewährungschancen zu geben. Auch aufgrund der angespannten Personalsituation wurde dies sofort in die Tat umgesetzt.
Die 13-jährige Nele Christoph spielte an Brett 4 gegen Uwe Romberg eine gute Partie mit chancenreicher Stellung und gab nach einigen ungenauen Zügen das Spiel vielleicht etwas zu früh verloren. Kira Polivets (10) hatte am fünften Brett gegen Altmeister Siegfried Reimer, der sich sehr anerkennend über den Nachwuchs äußerte, einen Bauern mehr und hätte vielleicht noch weiterspielen können. Aber sie freute sich über ihren ersten halben Punkt bei den Erwachsenen, und das geht in Ordnung. Florian Toth (ebenfalls erst 10) eröffnete am sechsten Brett gut, zog jedoch noch zu schnell, so daß er nach Qualitätsverlust gegen Christoph Rösiger keine Chance mehr hatte. Mannschaftsleiter Carsten Suhl, Thomas Handschug – Rönicke und Sebastian Matern remisierten an den vorderen Brettern gegen die Naumburger Steffen Kluge, Uwe Redlich und Simeon Scharf, so daß wir mit dem 2 : 4 zufrieden waren. Die Mannschaften, die wir eventuell schlagen könnten, kommen später.
Insgesamt ein durchwachsener Auftakt der Punktspielsaison. Die I. startet mit einem überzeugenden Sieg und kann wahrscheinlich mit um den Aufstieg kämpfen. Für die anderen Mannschaften gab es drei Niederlagen, womit sich bereits andeutet, daß es eine schwere Saison wird. Aber sie werden noch ihre Chancen bekommen.