[08.03.2022 TR]

Nach hartem Kampf Tabellenspitze verteidigt

Es fühlte sich an wie das erste Spiel der Saison. Deshalb nochmal ein kurzer Rückblick. Merseburg 1 war ungewohnt gut aus den Startlöchern gekommen und konnte mit breiter Brust die Gäste aus Hettstedt erwarten, bei denen noch nicht so viel Zählbares rumgekommen war. Ein Blick auf die Aufstellungen zeigte einige Sorgen beim Aufsteiger, allerdings ist gar nicht immer klar, ob die nachrückenden Nachwuchstalente nicht sogar eher eine Stärkung bedeuten. Die Favoritenrolle war zumindest klar verteilt.

Beim Blick auf die Bretter sah man allerdings keinen Spielstärkeunterschied. Dustin bog irgendwo falsch ab und musste zum letzten Trick greifen, der den Nachteil wettmachen sollte. Das klappte (siehe rechts). Nun sollte Td2 mit Mattdrohung und anschließender Verdopplung auf der zweiten Reihe zum Remis führen. Kalle griff jedoch zu a5, wonach die Partie komplett kippte. 1:0

Unser Dirk strebte ein vorteilhaftes Endspiel gegen den „Recken“ an. Dieser hielt aber humorlos gegen. Im Diagramm war höchstens noch auf der b-Linie oder mit c4 etwas zu versuchen. Die Türme auf die g-Linie zu bringen, machte eher Weiß Sorgen, der am Ende mit dem Remis zufrieden sein musste. 1,5:0,5

Sven durfte wieder Abtauschvariante spielen. In seinem üblichen schneidigen Stil scheute er vor Bauernopfern nicht zurück. In nebenstehender Stellung war mit Dg3 in der Zeitnotphase einiges an Problemen zu stellen. Nur Te2 hält das Gleichgewicht. Nach Dxa5 fiel die schwarze Stellung leider schnell auseinander, was dem „kleinen Gröbel“ einen verdienten Sieg einbrachte. 1,5:1,5

Zum Glück war Mr. Zuverlässig aka Wuschel auch dabei. Er sammelte gegen Oliver Krüger einen Bauern ein, für den Weiß durchaus Kompensation hatte. Es folgte hier jedoch weißes d5, was dem Schwarzen das Feld e5 abtrat und den Lc4 ausschloss. Danach war es ein Spiel auf ein Tor. 2,5:1,5

Der Hettstedter Dirk aka C4 schien Tom nicht ernstzunehmen und verzichtete auf jegliche Figurenentwicklung. Nach dem letzten Zug a5 opferte Tom mit g4 einen Bauern und warf gleich noch die Qualität auf d1 hinterher. Es sah zumindest gut aus, und die praktischen Probleme erwiesen sich in der Partie für Schwarz als zu groß. 3,5:1,5

Aber Hettstedt kam noch einmal zurück. Der „große Gröbel“ rechnete besser als sein Merseburger Gegner und hatte bereits vor 6 Zügen erkannt, dass in dieser forciert erreichten Stellung schwarzes Material vom Brett fällt. Die technische Verwertung war sehr sauber. 3,5:2,5

Tanja (mit kurzfristiger Zusage nach Corona-Ausfall) kämpfte gegen Taylor Lehmann. Spannend, ob b4 in dieser Stellung Vorteil gebracht hätte und welcher Spieler das wie gerechnet hatte. Tanja verzichtete auf das taktische Gemetzel und konnte irgendwann einen Bauern erobern, dessen Verwertung aber technisch höchst schwierig war. Am Ende entkam der beständig Probleme stellende Nachwuchsspieler ins Remis. 4:3

Somit musste die Entscheidung bei Hettstedt gegen Hettstedt fallen. Klingt nach einem Scheidungsdrama, war aber eine Partie mit offenem Visier auf alle drei Ergebnisse. Exemplarisch die Diagrammstellung, wo Jörg nach einem Qualitätsopfer mit Lxb2 die Gabel auf e7 zugelassen hatte. Weiß hatte nun die Wahl zwischen u.a. Sxc8 und Tb1. Es blieb noch lange spannend. Die Freibauern erwiesen sich als stärker. 5:3

Nach diesem neuerlichen Sieg können wir gegen Halle schon ordentlich was für den Klassenerhalt tun. Die junge Mannschaft vom USV muss aber unbedingt ernst genommen werden.

Honk

Sprüche:
Unser Dirk: „Lasst uns nochmal Schach spielen. Wer weiß, wieviel Zeit wir noch dafür haben.“

Aaron Gröbel: „Ich spiele ja auch mal was extravagantes, aber Dirk (gemeint ist C4) übertreibt immer völlig.“

C4: „Ich habe gar nichts geleistet, nur weggenommen, was er mir hingestellt hat. (ein bisschen optimistisch ob seines Mehrmaterials trotz fehlender Königssicherheit)