19.06.22 [Tom]

Erste Mannschaft siegt in Gräfenhainichen und sichert sich einen Platz auf dem Treppchen

Zur neunten aber covidbedingt nicht letzten Runde der Verbandsligasaison durfte die erste Mannschaft zum Auswärtsspiel in Gräfenhainichen antreten. 5/8 der Mannschaft erledigten die Anreise per Zug und fuhren somit die investierten neun Euro ab 😊

Der Mannschaftsleiter musste alle Hebel in Bewegung setzen und die eigene Schwiegermutter versetzen, um mal wieder zu acht aufschlagen zu können. Aber so gelang es, shooting star Simon seinen Premiereeinsatz in der ersten Garde zu verschaffen. Gräfenhainichen ging auch nicht mit dem Stammachter an den Start, sodass uns die leichte Favoritenrolle im Wettkampf zukam.

Konkretes gab es schnell bei Max gegen Nachwuchsmann Nils Magnus Kuhlmann zu vermelden. Ein grober Einsteller in der Eröffnung sicherte Max die Leichtfigur. Die Verwertung des Geschenks wurde ruhig angegangen und wir konnten mit dem späteren 1:0 planen.

Ebenso hatte Tanja schnell die Oberhand per Königsangriff auf Ihrer Seite. Einen Bauern strich sie auch ein. Das sah gut aus. Mein Franzose gegen Kurthi sicherte mir die etwas passive Stellung, ohne allerdings großen Gefahren ausgesetzt sein zu müssen. Kurthi spielte auf Geheiß des Mannschaftsleiters noch ein paar Züge nach meinem Remisangebot weiter, nahm es aber ohne erneutes Angebot ein paar Züge später an 😊

In der Ergebnischronologie ging dann erst aber einmal Gräfenhainichen in Front. Frank Dubbratz (der Austausch zum angehenden Zweitliga-Dino HSV fand überwiegend vor seinem Eintreffen statt 😊) hatte Dustins Sizilianer unangenehm bearbeitet und einen Bauern eingestrichen, sowie Dustins Figuren zum Zuschauen verdonnert. Kurz vor Ende wurde noch stilvoll der Ta1 gegen den langen Läufer gegeben. Dustin konnte das Eindringen der gegnerischen Figuren in der Partie nicht verhindern und strich bald die Segel. Max glich dann etwas später aus, ohne noch einmal etwas anbrennen zu lassen. Stand: 1,5 beide!

Der Blick auf die restlichen Bretter zu diesem Zeitpunkt:
Steffen Michel gegen den ML – interessant und (für mich) unklar
Ingolf Hintzsche gegen Dirk – Dirk mit starker Initiative für einen Bauern
Dominik Wilhelm gegen Sven – Sven bleibt passiv und wird langsam in die Defensive gedrängt
Michael Quinque gegen Tanja – der Mehrbauer ist noch da, doch die Verwertung doch nicht so trivial
Dirk Neumann gegen Simon – Simon mit Mehrbauern und sollte nur nicht in ein remises Endspiel abwickeln
Zwischenfazit: man kann durchaus optimistisch sein…

Doch dann stockte der Motor in Dirks Angriffsmaschinerie. Der Knockout rückte langsam in die Ferne und Ingolf schien langsam aber sicher den Spieß umzudrehen. Ein scheinbar günstiger Abtausch wurde dann aber plötzlich zur Rückschlagfalle und Dirk setzte Matt in zwei gegen den eingemauerten König.

Merseburg ist da!

Nun aber zur Partie des Tages bei Stichel gegen Honk 😊
Aus einem Sizi resultierte eine französische Vorstoßvariante, in der sich der Gastgeber schnell seines schlechten Läufers mit der Route d7 nach b5 entledigen konnte.
In Diagramm 1 hatte Tobias mit Tfc1 eine gute Fortsetzung, um sich Vorteil zu sichern. In der Partie folgte aber interessant Sg5.
Der Zug des Tages dann in Diagramm 2 mit Dd5 – zwei Ausrufezeichen für Ästhetik 😊 Leider kommt schwarz mit Td8 an den Drücker und sicherte sich bald einen Mehrbauern im Endspiel mit Dame und Springer auf beiden Seiten. Sg4 war eine gute Alternative.
Die Verteidigungsarbeit wird in Diagramm 3 belohnt und g4 ebnete Tobias den Weg ins Remis. In vielen Varianten droht für schwarz der Abtausch der Springer und somit der Verlust des königlichen Bodyguards.

Simon fand nach einer überzeugenden Vorstellung nicht den Pfad ins gewonnene Endspiel und musste bei ungleichfarbigen Läufern trotz Mehrbauern das Remis akzeptieren. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:2 für uns bei den verbleibenden Begegnungen von Tobias, Sven und Tanja.

Tanja musste sehr lange für Ihren Sieg manövrieren. Am Ende aber ein verdienter Punkt. Unter Umständen half auch das Bier vor vier beim Gräfenhainicher 😉 Tobias konnte dann bald zum Mannschaftssieg durch dreimalige Stellungswiederholung reklamieren.

Durch Svens abschließenden Sieg fiel der Mannschaftserfolg dann etwas zu deutlich aus. Er pfiff schon aus dem letzten Loch und konnte aber rund um den 40. Zug das Geschehen um 180 Grad drehen. Am Ende durfte er Matt setzen! Endergebnis: 5,5 zu 2,5 gewonnen!!

Dialog 1 (Analyse der Partie A gegen B)

C (an A gerichtet): Du kannst dir doch eine Dame holen!?!
B: Ja, aber ich ziehe mit Schach ein.
C: A ist aber schneller.
B (atmet tief ein): Du musst aber die Regeln beachten. Du ziehst ein, dann bin ich dran, nicht du zweimal hintereinander. Ich gebe Schach und dann hängt der Läufer…

Dialog 2 (Analyse):

A: Das sieht doch aber jetzt gut aus!
B: Es steht aber nicht so!!

Infolge des erneuten Erfolges sichern wir uns mindestens den dritten Platz in der Verbandsliga. Der große Wurf ist aber nicht mehr drin, da der USC Magdeburg souverän seine Kreise zieht! Anfang Juli geht es zum Abschluss nach Köthen…