Nachdem wir uns Ende September in Magdeburg trotz Niederlage gut verkauft hatten, galt es nun, sich gegen den USC Magdeburg, diesmal allerdings zu Hause in Zeitz, zu behaupten. Zeitgleich fand in Gutenborn (südlich von Zeitz) die Senioren-BEM des Schachbezirks Halle statt, die auch von SV Motor Zeitz ausgetragen wurde. Folglich gab es einige logistische Schwierigkeiten, da auch noch die Vater Jahn Halle nicht zugänglich war. Schlussendlich mussten wir also auf das Haus der Jugend, den „Schuppen“, zurückgreifen.
Schon am Vortag bauten Goscha und Thomas Richter alles auf, weshalb am Sonntag, den 9.11., alles glattlief. Sascha und ich wurden von seinem Vater aus Merseburg nach Zeitz gebracht (Danke dafür!) und die Einheimischen trudelten nach und nach im Spiellokal ein. Wir hatten leider ein paar Besetzungssorgen, da Johannes und Matthias verhindert waren, konnten dann aber doch vollzählig antreten. So begann der Mannschaftskampf überpünktlich.
Überraschenderweise schien auch der USC Probleme mit der Mannschaftsaufstellung gehabt zu haben. Beispielsweise fehlte Michael Pikalow, welcher mit seinen knapp 2100 DWZ ein schwieriger Gegner ist, wie ich in der Jugend schon mehrmals einsehen musste.
Bereits in der Eröffnung konnte Sascha an Brett 4 eine klar bessere Stellung und einen Mehrbauern erlangen. Nach weiteren Ungenauigkeiten seines Gegners konnte er in der Folge ohne größere Probleme den vollen Punkt einsacken. Ebenso vielversprechend lief es für uns an Brett 3. Nach anfänglichen Problemen konnte Max geschickt abwickeln und in ein leicht besseres Endspiel gelangen. Als sein Gegenspieler dann auch noch einen Bauern einstellte, verwertete er sicher. Es stand also nun schon 2 zu 0 für uns.
Leider geriet Alex immer mehr in Nachteil. Im Mittelspiel übersah er eine Taktik, die ihm verwehrte zu rochieren. Dadurch dass er sich folglich erst entwirren musste, um seinen Turm auf h8 zu aktivieren, ging zu viel Zeit verloren, weshalb die Initiative des Gegners in Minusbauern und später in Partieverlust mündete.
Ich hingegen hielt mich an Brett 1 wacker und war subjektiv sogar kurzweilig am Drücker, was Weiß sehr viel Zeit kostete. Dann verlor ich allerdings irgendwie den Faden, worauf sich meine Stellung langsam verschlechterte. Jedoch konnte ich mich glücklicherweise konsolidieren und in ein leicht schlechteres Leichtfigurenendspiel überleiten. Hier lenkte mein Gegner mehr oder weniger freiwillig ein und durch dreimalige Stellungswiederholung kam es zum Remis.
Auch Felix schlug sich am 6. Brett tapfer. Er stand ebenfalls aus der Eröffnung heraus besser, verlor dann jedoch die Übersicht und einen Bauern. Sein Gegenspieler, der scheinbar erst seit zwei Jahren im Verein Schach spielt und dafür sehr stark ist, zog allerdings etwas schnell und ließ so einiges an Chancen zu. Leider konnte Felix diese nicht nutzen und musste schlussendlich die Beine strecken. Der Stand war nun 2,5 zu 2,5.
Nun lag es also – wie so oft – an Goscha, der wieder mal eigentlich gut stand. Er hatte aber auch beträchtliche Zeitnot, infolge derer sein Vorteil nach und nach verschwand. Zwischenzeitlich stand sein Gegner wahrscheinlich auch mal auf Gewinn, aber nicht lange. Also gaben sich beide mit einer Punkteteilung zufrieden und beendeten so den Mannschaftskampf.
Link zur Ergebnisseite: https://nsv-online.de/ligen/jbln-2526/staffel-mitte
Wir hatten es also geschafft und uns einen Mannschaftspunkt erkämpft. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt bleibt also weiterhin bestehen. An dieser Stelle möchte ich auch Heinz Schultheis danken, der beim Transport des Spielmaterials half und auch nach den Partien als Trainer zum Analysieren bereitstand.
