[ein Bericht von Dirk Wildenrath]
Nach vielen vergebenen Chancen bei der Januardoppelrunde in Dippoldiswalde fuhr unsere Frauenmannschaft als Tabellenletzter zur abschließenden Doppelrunde nach Zeulenroda. Das weckte unangenehme Erinnerungen an die Pandemiesaison vor ca. 2,5 Jahren, als wir die Spiele in Zeulenroda absagen mußten und am Ende chancenlos mit 0 Punkten wieder abstiegen.
Diesmal hatten wir zumindest schon 2 Punkte (gegen Zeulenroda) auf dem Konto und machten uns leise, aber berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Nur ein Sieg am Samstag gegen Leipzig-Lindenau ließ uns noch Chancen.
Und es lief tatsächlich gut, vor allem in den drei Weißpartien. Katja kam rasch in Vorteil, den sie zeitweise wieder vergab, gewann jedoch im Endspiel eine Figur und damit die Partie – ihr erster Sieg in dieser Saison. Anett spielte geduldig, sammelte einige Bauern ein und gewann sicher. Tina führte einen starken Mattangriff, fand jedoch nicht die richtige Fortsetzung, so daß ihre Gegnerin ins remis entwischen konnte. Am Spitzenbrett vermied Valeriia endlich einmal einen Zeitnotfehler und holte ein wichtiges Unentschieden. Vicky hatte mit schwarz schon beinahe traditionell Probleme und mußte als einzige eine Niederlage hinnehmen. Auch Tanja stand mit schwarz unter Druck, ihr Remisangebot wurde abgelehnt, ihre Kontrahentin konzentrierte jedoch zuviele Kräfte am Damenflügel, so daß Tanja im Angriff gegen den verwaisten König gewinnen konnte.
4 : 2 für uns – alles lief nach Plan. Wir standen nun über dem Strich, wußten aber, daß mindestens noch ein 3 : 3 gegen die SG Leipzig nötig sein würde, um drin zu bleiben.
Zum Frühstück kam die Hiobsbotschaft: Tina konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen, Andrea sprang ein. Mit den relativ schnellen Remisabschlüssen von Valeriia und Andrea an den Brettern 1 und 6 waren wir zufrieden. Nun lag alles an der Mittelachse. Vicky, die aufrücken mußte und dadurch schon zum vierten Mal schwarz hatte, wurde allmählich ausmanövriert. Katja stand lange Zeit unter Druck, hielt stand und gewann am Ende glücklich. Tanjas Gegnerin hatte sehr schlecht eröffnet, verlor schließlich die Qualität, so daß wir auf einen vollen Punkt hofften. Aber dann verlor Tanja den Faden, ließ Gegenspiel zu, verteidigte sich ungenau und mußte aufgeben. Auch Anett mußte in einer scharfen schottischen Variante die Qualität geben, kämpfte bis zum Schluß und gratulierte nach 5 Stunden ihrer jungen Gegnerin zum Sieg. Damit 2 : 4 – leider knapp abgestiegen.
Die Hoffnung, daß die Mannschaft aus Coswig in Berlin ohne Punkte und dadurch hinter uns bleibt, erfüllte sich zwar. Allerdings gewann Lindenau hoch gegen Zeulenroda und zog an allen vorbei auf Platz fünf, und auch Zeulenroda blieb nach Brettpunkten vor uns. Wir hätten ein Unentschieden gebraucht, um die Klasse zu halten. Am Ende fehlte uns ein Brettpunkt, den wir wohl am ehesten in Dippoldiswalde haben liegen lassen, wobei auch schon in den Auftaktrunden gegen die Berliner Mannschaften dieser oder jener halbe Punkt mehr möglich war.
Wie auch immer – diesmal waren wir nah dran und alles andere als chancenlos. Mittlerweile sind wir es ja gewohnt – es geht wieder in die Regionalliga und es bleibt dabei: solange wir Spaß dran haben, spielen wir weiter…