[Bericht von Dirk Wildenrath]

Nachdem unsere Frauen bei der ersten Heimdoppelrunde Mitte Oktober gegen die Berliner Mannschaften nur 2 Brettpunkte (4 Remis) sammeln konnten und dabei vor allem gegen Kreuzberg gute Gelegenheiten ungenutzt ließen, sollte es diesmal besser laufen.

In der Einzelrunde gegen unseren Reisepartner SC Rochade Zeulenroda rechneten wir uns mehr Chancen aus, und es begann gut. An Brett 3 griff die erfahrene Diana Skibbe in einem Franzosen frühzeitig fehl, Figurenverlust war nicht mehr zu vermeiden, sodass uns Tanja Pflug mit einem schnellen Schwarzsieg in Führung brachte (1:0). Zu diesem Zeitpunkt stand an den anderen Brettern noch niemand schlechter.

Susann Schramm am 5. Brett hatte allerdings den falschen Plan. Gegen verhalten gespieltes Italienisch ihrer Gegnerin konnte sie d5 durchsetzen, plante aber f5, wozu es nie kam. Auf diesem Feld tauchte stattdessen bald ein starker weißer Springer auf, und Mareike Dietrich holte mit einem sehenswerten Angriff den Punkt zum 1:1.

Am Brett 2 hatte Katja Hartung mit einem Morra-Gambit keinen Vorteil erzielen können und nahm ein Remisangebot an (1,5:1,5).

Anett Ignatiadis konnte ihrer jungen Gegnerin eine Figur abnehmen und brachte uns erneut in Führung (2,5:1,5).

Am Spitzenbrett wurde Valeriia Safonova durch einen Bauernsturm am Königsflügel in Bedrängnis gebracht. Ihr Gegenspiel am Damenflügel und im Zentrum reichte nicht aus, um den Angriff aufzuhalten, hinzu kam die Zeitnot. So zertrümmerte schließlich ein Springeropfer auf h6 ihre Königsstellung, und am Ende ging die Dame verloren. Vielleicht war ein oder zwei Züge lang eine Königsflucht Richtung Damenflügel möglich. Wie auch immer – Margarethe Wagner glich zum 2,5:2,5 aus.

Auch Tina Kümmel an Brett 4 hatte unterdessen ein Remisangebot bekommen, fühlte sich aber gut und konnte in einem vorteilhaften Endspiel mit Springer gegen Läufer gefahrlos auf Gewinn spielen. Bald gewann sie einen Bauern, später einen weiteren und konnte schließlich den vollen Punkt und dadurch den Mannschaftssieg sichern (3,5:2,5).

Es war unser erster Sieg in der 2. Frauenbundesliga nach fast 4 Jahren! Inzwischen waren Gabi, André und Lisa in die Mampfe gekommen, und auch Tobias (Mannschaftsleiter unserer I. Männermannschaft) kam auf einen Kurzbesuch vorbei. Der Erfolg wurde anschließend auf dem Merseburger Weihnachtsmarkt gefeiert. Die Männer vom Glühweinstand des Rotary-Clubs ließen sich leider nicht zum Sponsoring des Merseburger Frauenschachs überreden. Das ist dann vielleicht doch zu exotisch?

Unsere Chancen auf den Klassenerhalt sind nun leicht gestiegen. Dennoch bleibt es schwer. Die verbleibenden Doppelrunden in Dippoldiswalde im Januar und in Zeulenroda im März könnten jedenfalls spannend werden.

Einen schönen Jahresausklang sowie Gesundheit und weiterhin viel Spaß bei Punktspielen und Turnieren!

Endstand Runde 3